Eine Jazzlegende erzählt
Coco Schumann ist einer der bekanntesten deutschen Jazz-Musiker und ein wunderbarer, weiser Mensch. Er hat unter anderem mit Marlene Dietrich, Ella Fitzgerald und Helmut Zacharias gespielt. Aber in der Nachkriegszeit schwieg er Jahrzehnte lang über die Zeit, die er in verschiedenen Konzentrationslagern verbringen musste. Michaela Haas porträtierte ihn für eine Seite Drei der Süddeutschen Zeitung. Daraus entstand sein Wunsch, erstmals ausführlicher über sein Leben zu sprechen. Auch in Stark wie ein Phönix treffen Sie Coco Schumann, dessen unglaubliche Lebensgeschichte Michaela Haas gemeinsam mit Max Christian Graeff in Der Ghetto-Swinger erzählt. 1924 in Berlin geboren, entdeckte er mit dreizehn Swing und Jazz für sich. Bis 1943 gelingt es ihm, dem »Halbjuden«, der Deportation durch die Nationalsozialisten zu entgehen. Bis auch für ihn der Vorhang fällt und seine Reise durch die Lager beginnt. Selbst dort ist und bleibt er Musiker: Er wird Mitglied einer der hochkarätigsten Jazz-Combos des Dritten Reichs, den »Ghetto-Swingers«, spielt zur Unterhaltung der Lagerältesten und der SS um sein Leben und begleitet mit letzter Kraft den Abgesang auf das Regime. Danach treibt es den Entwurzelten durch die Welt, die ihm einzig verbliebene Heimat ist der Jazz und der Swing.